Boule-Spiel

in Frankreich auch PETANQUE genannt

kommt immer mehr in Mitteleuropa in Mode, auch außerhalb seines südfranzösischen Ursprungs.

Das Spiel fördert den Teamgeist, das strategische Denken sowie die manuelle Geschicklichkeit und bringt Freude durch Bewegung an der frischen Luft, am besten im Halbschatten.

Das Spiel empfiehlt sich zu jeder Tageszeit. Während oder nach dem Spiel nicht auf das erfrischende Glas wohl schmeckender Flüssigkeit verzichten, um nicht auszutrocknen!

Für kleinere Kinder sind Holzkugeln, evtl. Plastikkugeln, für Erwachsene Eisenkugeln zu empfehlen. Der Preis ist unerheblich, das Spielvergnügen und der Lernerfolg zählen!

Meist werden die strengen Boule-Regeln des internationalen Verbandes oder nationale Regeln angewandt. Im Internet findet man wohl auch vorwiegend diese.

Bei unseren Spielen privat und anderweitig hat sich eine weniger stringente Spielart durchgesetzt. Diese ist, wie es auch die Franzosen gern handhaben, recht flexibel und sei im Folgenden kurz umrissen. Anpassungen sind immer möglich!

Die Kugeln:

Früher waren sie aus Stein oder Holz, erst seit der Zwischenkriegszeit wird mit Metallkugeln gespielt. Durchmesser 700 – 800 mm, Gewicht 650 – 800 Gramm. Das Ziel, Schweinchen genannt, war immer aus Holz mit einem Durchmesser zwischen 25 und 35 Millimeter.

Gelände:

PETANQUE / BOULE kann auf allen Bodenarten gespielt werden. Bei Meisterschaften sollen die Felder mindestens 4 Meter breit und 15 Meter lang sein.

Ideal ist fester Sand oder feiner Riesel im Halbschatten. Getränke nicht vergessen!

Auch die Franzosen wurden schon auf allen Bodenarten beobachtet: Auf Sand, im niedrigen Gras, auf Kies...und wenn die Kugel unglücklich wegspringt, dann heißt es, jeder hätte ja das gleich Gelände und die gleichen Chancen...

Mannschaften:

Meistverbreitet sind Tripletten (je 3 Spieler in 2 Mannschaften, Doubletten (je 2 Spieler in 2 Mannschaften) oder Einzel (letzteres auch zu mehreren).

Bei der Triplette erhält jeder Spieler 2 Kugeln, sonst meistens 3.

Jedoch sind alle Kombinationen möglich; wichtig ist, dass jede Mannschaft gleich viele Kugeln hat.
Spielregel:

Die Metallkugel muss möglichst nahe am Schweinchen platziert werden. Von einem am Boden gezeichneten Kreis aus wird geworfen.

Nach der Mannschaftseinteilung wird die kleine farbige Zielkugel, das Schweinchen, 6 – 10 Meter geworfen. Dann wirft jede Mannschaft eine Kugel (= Boule). Anschließend ist jeweils die Mannschaft an der Reihe, welche keine Kugel führend nahe am Ziel platziert hat, so lange bis ihr dieses gelingt. Dann wiederum kann die nächste Mannschaft versuchen näher zu platzieren oder auch – um eigene Kugeln näher ans Ziel zu bringen - gegnerische Kugeln wegzuschießen.

Das Schweinchen soll mindestens 50 Zentimeter vom Spielfeldrand entfernt liegen, „Bande“ ist bei den Würfen nicht gestattet und somit ungültig.

Nach Wurf aller Kugeln werden gemeinsam die Punkte gezählt; hierbei ist oft ein Metermaß (bei uns meist ein Meterstab) von Nutzen. Jede Kugel der Mannschaft nahe am Ziel zählt. Wir haben aus Praktikabilitätsgründen allerdings ein Maximum von 3 erreichbaren Punkten pro Runde festgelegt. Die Mannschaft, welche zuerst 13 (manchmal nehmen wir aus Zeitgründen auch eine niedrigere Zahl, z.B. 7) Punkte erzielt, hat gewonnen.

Geschichtliches:

Beim Boulespiel gibt es zahlreiche örtliche Varianten, so auch das „JEU PROVENCAL“: Hier kann der Spieler einige Schritte Anlauf nehmen vor er die Kugel auf das Feld, welches bis zu 21 Meter Länge misst, wirft.
In der Bretagne wird es sogar mit Abwandlungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade gespielt, welche wir hier jedoch nicht erörtern.

Das jetzige meist verbreitete Boule – oder PETANQUE-SPIEL wurde in der schönen südfranzösischen Küstenstadt LA CIOTAT erfunden: Ein Spielteilnehmer hatte starke Laufbehinderungen und ihm wurde erlaubt, die Kugel ohne Anlauf von einem am Boden gezeichneten Kreis aus zu werfen. Aus Solidarität taten seine Mitspieler es ihm gleich.